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"Versicherungsverträge
... und tschüß! ... Wie reagiert ein Kunde nun am
besten, wenn ihm gekündigt wird? ... Eventuell muß er aber auch
fürchten, von einem anderen Versicherer überhaupt nicht mehr
akzeptiert zu werden. Denn die Unternehmen tauschen sich untereinander
über ihre zentralen Hinweis- und Warndateien aus ... Erhalten Sie
nach einer Kündigung keinen neuen Versicherungsschutz, versuchen Sie
herauszufinden, mit welchen Daten Sie in der Hinweisdatei gespeichert sind.
Das ist sinnvoll, weil Sie dann die Gründe für die Zurückhaltung
des angesprochenen Unternehmens kennen und diese vielleicht entkräften
können." Finanztest 7/99 S. 83
*
"In der Datenfalle
Wie die Assekuranz ihre Kunden durchleutet. ...
Wer wissen möchte, ob sein Name in einer der 'Warndateien' der Versicherungsbranche
steht, nimmt sich am besten ein paar Tage frei. ... Die Assekuranz verfügt
über sieben große Datenbanken (Kraftfahrt, Unfall, Rechtsschutz,
Sach, Leben, Transport und Haftpflicht), in denen sie die Namen auffälliger
Kunden speichert. ... Die Kfz-Datei arbeitet zum Beispiel mit einem Punktesystem:
Personen werden ab 60 Punkten pro einzelnem Schaden gemeldet. Ein Beispiel:
Passierte der Unfall in einer einsamen Gegend ohne unbeteiligte Zeugen,
erhält der Fahrer 10 Punkte. Macht er darüber hinaus in sich
widersprüchliche Angaben, werden weitere 20 addiert. ... Rechtsschutzdatei
... So gelangt zum Beispiel in der Regel jeder in die Datei, dem sein Versicherer
wegen zu häufiger Inanspruchnahme kündigt. ... Die Sachbearbeiter
... geben die Namen an den Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft
(GDV) weiter. In den vergangenen Jahren waren das einige Millionen Meldungen.
Ein klarer Fall für den Datenschutz. Und so erarbeiteten die Verbraucherschützer
zusammen mit den Versicherungswirtschaft und dem Bundesaufsichtsamt für
das Versicherungswesen (BAV) ein kompliziertes Codierungsverfahren. Das
Ziel: den 'gläsernen Kunden' vermeiden. ... Der GDV codiert die Namen,
setzt sie auf eine Liste und verschickt diese an die einzelnen Versicherer.
... Da die Namen chiffriert sind, kann man mit solchen Listen erst einmal
gar nichts anfangen. Erst wenn der Sachbearbeiter den Namen des Kunden
in den Computer eingibt, erhält er eine Information: Er erfährt,
wer die Meldung erstattet hat. Um Genaueres herauszufinden, kann er nun
das Unternehmen anrufen und nachfragen. Das ist in der Regel erlaubt, denn
fast alle Kunden haben zusammen mit ihren Vertragsunterlagen auch eine
entsprechende Einwilligungserklärung unterschieben. ... Die Hamburger
Datenschützerin Helga Naujok, die sich auf Versicherungen spezialisiert
hat, bestätigt diese Aussage: 'Ich habe noch niemanden gehabt, der
in der Warndatei war und der zu Unrecht abgelehnt wurde.' ... Beim GDV
zumindest erhält der Bürger keine Auskunft. Aus Sicherheitsgründen
fehlte der im Haus installierte Software sogar die notwendige Abgleichfunktion,
erklärt Strack. Und die Versicherer, die die EDV ihrerseits nutzen,
sind nicht auskunftspflichtig. Datenschützerin Helga Naujok über
die einzige Altenative: 'Versicherte können nur die einzelnen Versicherer
fragen, ob die sie gemeldet haben.' Die jeweiligen Unternehmen seien auskunftspflichtig."
Finanztest 7/99 S. 84
*
"Bargeldlos bezahlen
Tchibo formuliert um
Wer bei Tchibo per ec-Karte einkaufte, unterschrieb bisher,
er sei einverstanden, daß bei Nichteinlösung der Lastschrift
dies in eien Sperrdatei aufgenommen und an andere Unternehmen übermittelt
werde, die an ec-Lastschriftverfahren angeschlossen sind. Nach Aufforderung
durch den Berliner Verbraucherschutzverein (VSV) hat der Hamburger Kaffeevertreiber
Tchibo GmbH diese datenschutzrechtlich bedenkliche Formulierung in der
Rechnung geändert. ... Die Verbraucherschützer hatten schon bei
Peek & Cloppenburg und den Karlsruher Praktiker Bau- und Heimwerkermärkten
erreicht, daß ähnliche Formulierungen geändert wurden."
Finanztest 8/99 S. 11
*
"Uni sucht unterdrückte News
Nach unterdrückten Nachrichten fahndet die 'Initiative
Nachrichtenaufklärung' an der Universität Siegen. Gefragt sind
Themen, die 'trotz großer gesellschaftlicher Relevanz zu wenig Beachtung
in den Medien fanden'. Die Siegener Initiative veröffentlicht seit
1997 einmal jährlich eine Rangliste der zehn am stärksten vernachlässigten
Nachrichten. Zum Top-Thema 1998 erklärte die Jury 'ISDN-Telefon als
Wanze: Lauschangriff auch bei aufgelegtem Hörer möglich?'"
SZ 27.7.99 S. 16
*
"Virtuelles Postamt im Datennetz
... GMX ist einer der wenigen Anbieter, der sich ausschließlich
der kostenfreien E-Mail-Adresse verschrieben hat und sein Angebot über
Werbung auf den Web-Seiten finanziert. ... Denn für die Leistung einer
kostenfreien Mail-Adresse erhält GMX im Gegenzug von den Benutzern
freiwillig ein wertvolles Gut: statistische und demographische Daten. Diese
nutzen die Münchner zur Erstellung von Benutzerprofilen. 'Durch das
von uns entwickelte Konzept der benutzerprofilabhängigen Banner-Einblendung
können wir innerhalb unseres geschlossenen Benutzerkreises zielgruppenspezifisch
Banner schalten, ohne daß - und dafür bürgen wir - Benutzerdaten
weitergegeben werden'." HB 27.7.99 S. 46
Lokales
Berlin
"Big Brother ist in der Stadt beliebt
Die Berliner finden George Orwells Vision vom Überwachungsstaat
gar nicht so abschreckend. Zumindest gilt das für den Fall, wenn die
Polizei beim Kampf gegen die Kriminalität auf großen, stark
frequentierten Plätzen Videoüberwachungskameras einsetzen woll.
Dem würden 59 Prozent der Berliner zustimmen. ... Die CDU sieht sich
von dem Ergebnis bestätigt. Im vergangenen Jahr hatte sie in einem
Gesetzentwurf vorgeschlagen, das städtische Polizeirecht in puncto
Datenschutz zu ändern, um die Videoüberwachung von öffentlichen
Plätzen zu ermöglichen. Vor rund einem Monat, so der innenpolitische
Sprecher Roland Gewalt, habe man dazu Experten vom Londoner Scotland Yard
und der Leizpiger Polizei gehört. ... 'Beide Städte haben sehr
positive Erfahrungen gemacht'. erklärt Gewalt. ... 'In Berlin sollen
Passanten beobachtet und nur bei Straftaten aufgenommen werden.' Die CDU
schlägt dazu den Hardenbergplatz vor dem Bahnhof Zoo, den Breitscheidplatz
und das Kottbusser Tor vor. 'Die von der CDU vorgeschlagenen Standorte
sind sinnlos', sagt dagegen Hans-Georg Lorenz, innenpolitischer Sprecher
der SPD. Eine solche Überwachung sei nur auf großen Flächen
vernünftig. ... Auch bei der Drogenfahndung ist Lorenz skeptisch.
'Den Tätern muß nachgewiesen werden, daß sie Drogen und
keinen Zucker mit sich führen.' Da nütze die Beobachung aus der
Ferne nichts. Dem stimmt auch Norbert Schellberg von den Grünen zu.
Eine flächendeckende Videoüberwachung auf öffentlichen Plätzen
lehnt der rechtspolitische Sprecher der Partei ab - ebenso wie die PDS."
SZ 27.7.99 S. 11
*
"Körting ist gegen elektronische Fußfesseln
Justizsenator Ehrhart Körting (SPD) lehnt die elektronische
Fußfessel als neue Form des Strafvollzugs bei leichten Delikten ab.
... Wenn die persönlichen Kontakte zu einem Strafgefangenen durch
Technik ersetzt würden, helfe dies dem Häftling nicht, ins Leben
zurückzufinden. so Körting." WELT 27.7.99 S. 33
"Körting lehnt elektronische Fußfessel ab" taz 27.7.99 S. 16
*
"36 gefährliche Orte in der Stadt
In Berlin sind nach offiziellen Angaben 36 Orte 'gefährlich'."
taz 27.7.99 S. 15
"Immer mehr 'gefährliche Orte'
... Vor zwei Jahren waren es noch 30 gewesen. ... An gefährlichen
Orten, die sich durch eien erhöhte Kriminalitätsstatistik auszeichnen,
ist die Polizei berechtigt ... durchzuführen sowie personenbezogene
Daten in Kontrollisten aufzunehmen. Zu diesen Orten zählen unter anderem
der Breitscheidplatz, der Alexanderplatz und die Kurfürstenstraße."
taz 27.7.99 S. 15
"36 Orte in Berlin sind 'gefährlich" BerlZtg 27.7.99 S. 19
Brandenburg
"Junge Union für Videoüberwachung
Die Einführung der Videoüberwachung zur Kriminalitätsbekämpfung
würden nach Ansicht der Jungen Union (JU) auch in Brandenburg auf
große Zustimmung treffen. Dafür hätten sich 84 Prozent
bei einer Umfrage der JU im Internet ausgesprochen." ND 27.7.99 S.
13
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"Vereinbarung zwischen Polizei und Wachschutz
Erstmals hat die Polizei mit einer privaten Wachschutzfirma
eine Kooperation vereinbart. ... Demnach wird die Leitstelle des Unternehmens
'Safe' bei Öffentlichkeitsfahndungen der Polizei informiert."
ND 27.7.99 S. 12
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